Ballett, ital. Ballare = tanzen, Diminutiv von ballo = Tanz. Ballett ist zum einen als Bühnentanz zu verstehen, aber auch als dargebotenes Werk, oder als Kompanie, die solche Werke präsentiert. Das Ballett entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert aus den an ital. und frz. Fürstenhöfen aufgeführten Schauspielen und tänzerischen Gesellschaftsspielen. Im Laufe der letzten Jahrhunderte entstanden so verschiedene Pädagogische Systeme. Auf der ganzen Welt werden französischen Fachausdrücke/Vokabular verwendet, auch wenn sie je nach Schule bzw. Lehrsystem (Frankreich, Italien, England, Russland bzw. Royal Academy of Dance R.A.D., A.J. Waganowa, Cecchetti) leicht variieren. Die Lehrsysteme unterscheiden sich mehr in stilistischer Hinsicht als in den Bewegungen. Grundsätzlich unterscheidet man fünf Fußpositionen (1., 2., 3., 4. und 5.), auf denen jede Stellung und jede Bewegung basiert. Alle Bewegungen erfolgen aus einer dieser fünf Positionen und werden wieder in eine zurückgeführt, sowohl auf ganzem Fuß, auf halber Spitze, als auch auf der Spitze. Zu den Fußpositionen gibt es entsprechende Armhaltungen, Port de bras. Je nach Lehrsystem variieren die Armhaltungen. Das wohl meist angewandte System ist das von A.J. Waganowa. Ballett kann man in jedem Alter erlernen, doch je jünger man ist, desto leichter gewöhnt sich der Körper an die Anforderungen. Der klassische Tanz mit seinen präzisen Regeln ist eine großartige Schulungsmöglichkeit für die körperliche Haltung, die Balance, Gelenkigkeit, Kondition und Koordination. Die Muskulatur wird in ihrem komplexen Zusammenspiel trainiert, da das klassische Ballett den gesamten Körper gleichmäßig beansprucht. Aber auch Rhythmisches Gefühl und Musikalität, Beobachtungsvermögen, Konzentration und Gedächtnis werden geschult. Daher ist das Erlernen der Formensprache des klassischen Balletts für jeden ein Gewinn. Kennzeichen des Balletts sind: - Die Auswärtsdrehung der Beine aus dem Hüftgelenk (en dehors) zur Vergrößerung der Standfestigkeit und des Aktionsradius.
- Das plié (Beugung) der Knie vor Sprüngen und zum Auffangen des Körpergewichts beim Niederspringen.
- Das Erreichen der äußersten Grenze, die dem Körper im Kampf gegen die Schwerkraft gesetzt ist.
- Das Erzielen einer größtmöglichen Standfestigkeit auch bei schwierigen Stellungen und Bewegungen.
- Die stets bewusste, nie unkontrollierte und dem Zufall überlassene Körperhaltung und Bewegung.
- Das Anstreben ästhetisch, schöner Körperhaltung und Bewegung.
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